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Die Damen I stellen sich vor, Teil 2 - die Flügelflitzer

 

Die Damen I stellen sich vor – heute: die Flügelflitzer

Seit Anfang Oktober ist auch Mayra Janssen alias MJ wieder am Start. Aufgrund ihrer Arbeit hat sie einige Wochen pausiert, um unerwartete Verletzungen zu vermeiden. Das ist sehr vernünftig und halt eben auch Mayra. MJ ist mit die beste Abwehrspielerin der Mannschaft, wahrscheinlich sogar der Liga. Hat sie die Faxen dicke, ist da Ruhe im Karton. Da wird nicht mehr geprellt oder der Pass noch weitergespielt. Da ist dann eben Sendepause, und die Gegenspielerin darf sich der pythonartigen Umklammerung hingeben, bis der erlösende Pfiff zum Freistoß ertönt. Vorne zeigt MJ gnadenloses Eins gegen Eins in Lücken hinein, die eigentlich keiner sieht außer Mayra, und die letztlich zu seinem sicheren Siebenmeter oder einem Torerfolg führen. Fun fact: Keiner hat mehr Einlagen als MJ.

 

Auch auf der linken Außenbahn wirbelt Cara Llubic, unser deutsch-kroatisches Temperament aus Bockenheim. Obwohl Cara erst seit letzter Saison bei uns ist, hat sie sich durch ihre offene und herzliche Art ungemein schnell in die Mannschaft integriert. Dass Cara ursprünglich aus der BOL kommt und einfach mal zwei Ligen übersprungen hat, fällt auf dem Spielfeld niemandem mehr auf. Hier gibt sie grundsätzlich immer 100 Prozent für sich und jeden ihrer Mitspieler. Ist sie anfangs noch hin und wieder in den Kreis getreten oder war nicht ganz sicher bei ihren Abschlüssen, verwandelt Cara inzwischen jeden ihrer selbst erlaufenen Gegenstöße und versenkt die Bälle von Linksaußen reihenweise im Netz. Aber Cara kann auch fuchsig werden. Wenn sich jemand zum Beispiel nicht so verhält, wie sie das für richtig empfindet, hat auch ihre Toleranz ein Ende und man kann andächtig dem ein oder anderen kroatischen Schimpfwort lauschen.

Auf Rechtsaußen zieht Finja Seeharsch ihre Bahnen. Manchmal mit Ball, aber leider sehr häufig auch ohne. Und das ist wirklich schade, denn es gibt kaum jemanden in der Mannschaft, der ein besseres Ballhandling besitzt als Finja. Deswegen nimmt sie die Sache hin und wieder einfach selbst in die Hand und katapultiert sich in den Rückraum, von wo aus sie - schlitzohrig wie man Finja kennt – einfach abknickt und den Ball ins kurze Eck legt. Finjas Trefferquote ist im Training eher mittelmäßig, jedoch interessiert das weder sie selbst noch uns, denn in den Spielen liefert sie ab. Ob Heber, Dreher, Gegenstöße oder eben auch der ein oder andere Wurf aus der zweiten Reihe, die Kugel landet meistens im Netz. Finjas persönliches Highlight der Saison ist die Wahl zum Mannschaftsrat. Denn eines Tages hatte sie beschlossen, dass es nun so weit sei, endlich Verantwortung zu übernehmen. Seitdem ist sie gesetzt. Auf Lebenszeit.

Auch auf der rechten Außenposition ist seit 2019 Charlotte Frölich am Start. Als Sportstudentin besitzt Lotti die Körperspannung von Turnerin Simone Biles und die Sprintstärke von Gina Lückenkemper. Anmutig flitzt sie die Außenbahn hoch und runter, läuft immer im richtigen Moment ein und sucht mehr und mehr den Körperkontakt zur Gegenspielerin. Ihre Stärke: definitiv die Tempogegenstöße. Sozial ist Lotti ungemein kompetent, hilfsbereit, und trotz ihrer 23 Jahre strahlt sie grundsätzlich Ruhe und Sicherheit aus. Das zeigt sich besonders an Lottis Nebenjobregister, welches inzwischen eine beachtliche Länge erreicht hat und bei dem sich jeder fragt, wie Lotti eigentlich noch Zeit für irgendwas Anderes außer ihrer Arbeit aufbringen kann. Und dennoch erscheint sie drei Mal die Woche im Training, sprintet ihre fünf, sechs, sieben Kilometer und macht ihrem Namen alle Ehre. Für Lotti könnte die Saison endlich losgehen. Jetzt, da sie weiß, wo die rote Linie ist.

Marilena Leichthammer ist unser hoffnungsvoller Neuzugang auf Linksaußen. Marilena - oder von einigen auch liebevoll nur „Mary“ genannt - überzeugt vor allem mit ihrer kaltschnäuzigen Wurftechnik: Aus dem Lauf heraus peitscht ihr Arm nach vorne und der Ball schlägt präzise zwischen den Pfosten ein, untermalt von dem befriedigenden Geräusch eines Innenpfosten-rein- oder Unterkante-Latten-Treffers. Daraufhin ertönt für gewöhnlich Yvonnes sanfte Aufforderung, Marilena möge doch bitte auch abspringen beim Wurf, doch Mary kontert zumeist nur mit einem entwaffnenden Lächeln und joggt lässig in die Abwehr zurück. Nicht umsonst läuft Marilena normalerweise in der A-Jugend Bundesliga-Mannschaft aus Bensheim/Auerbach auf. Aber trotz ihres Fames, als einziger Profi in unseren Reihen bis vor kurzem noch trainiert haben zu dürfen, ist Marilena immer freundlich und bescheiden und hat hart an sich gearbeitet, nach ihrer Verletzung im Frühjahr wieder fit zu werden. Wir sind uns ziemlich sicher, dass Mary eine immense Unterstützung für die kommende Saison wird und freuen uns, sie noch einmal offiziell als Berry willkommen zu heißen!

 

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