Kriftel – TSV Birkenau 25:22 (13:9)
Ein ganz wichtiger Sieg im „Vier-Punkte-Spiel“
Es war rund 90 Sekunden vor Schluss, da reckten fast zeitgleich Christian Albat und Hannah Weißer den Arm nach oben. Die Krifteler Torfrau, weil sie gerade wieder einen von vielen Bällen in der zweiten Halbzeit gehalten und sich damit zu einer der Matchwinnerinnen gemacht hatte. Der Krifteler Trainer, weil er nun den so wichtigen Sieg gegen den direkten Konkurrenten unter Dach und Fach sah. Denn fast über die komplette Spielzeit ließ sich Birkenau, vergangene Saison erst über die Relegation in Liga 3 geblieben, nicht abschütteln und erwies sich als erwartet hartnäckiger Gegner. Doch nach 60 spannenden Minuten durften dann neben Weißer und Albat alle die Arme in die Höhe strecken: Der erste Heimsieg in der 3. Liga war geschafft – und in der Tabelle der Platz mir Birkenau getauscht. Kriftel ist nun mit vier Punkten Drittletzter und hat noch die wichtige Partie beim punktlosen Schlusslicht Plesse-Hardenberg vor sich. Dann könnte man sogar auf einen Nichtabstiegsplatz klettern.
Es war zuvor schon vieles gerichtet für ein gutes Spiel: Die Damen hatten sich mit kleinen Bildchen auf der Tribüne vorab für die später lautstarke Unterstützung bedankt. Die kleinen Handballer der Minis liefen an der Hand der Spielerinnen ein und gaben einen weiteren Motivationsschub. Und die Halle war sehr gut gefüllt – auch ein Verdienst der Volleyball-Männer der TuS Kriftel, die ebenfalls in Liga 3 spielen und die Damen lautstark unterstützten. Diese Mischung übertrug sich rasch auf das Feld. Nach dem 1:2 gab Kriftel die Führung nie mehr ab. „Wir haben weniger Fehler gemacht als in den Spielen zuvor und waren geduldiger im Angriff“, lobte Trainer Albat. Zu Beginn war es Cathrin Groetzki, die mit starken Würfen ihr Team auf Kurs brachte. Nach dem 5:2 und 10:5 kamen die Gäste aber jeweils wieder heran. Die dollen fünf Minuten vor der Pause hatten die Damen diesmal nicht ganz, so dass nach dem 10:9 wieder ein Zwischenspurt eingelegt wurde.
Doch im zweiten Abschnitt blieb es eng. Zunächst war Birkenau mit zwei Toren an der Reihe und blieb auch bis zum 15:14 nach 46 Minuten dran. Doch nun gelangen den Damen die entscheidenden Tore – vor allem Jacky von Moltke fand immer wieder Lücken in der Deckung. Und hinten stand die Abwehr meist sicher, ein paar Eins-gegen-Eins-Situationen gingen verloren – und vor allem Hannah Weißer bremste die Gäste mit vielen Paraden aus, nachdem schon vor der Pause Melanie Nickel gut gehalten hatte. Beim 21:16 sah es richtig gut aus, doch einige Zeitstrafen warfen das Team auch immer mal wieder zurück. Der Rest war mit dem Schlusspfiff nur noch Jubel. „Unser Sieg war verdient“, freute sich auch Albat, blickte aber schon gleichzeitig auf das nächste wichtige Spiel in Plesse voraus.
Es spielten: Melanie Nickel, Hannah Weißer (Tor), Jacqueline von Moltke (7/1), Kim Koerber (5), Mayra Janssen, Cathrin Groetzki (je 4), Finja Seeharsch (3), Janine Pfuhl, Helena Nitzke (je 1), Lisa Weißer, Isabel Göbel, Berit Thun, Simona Laurito