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Damen I: Der Teamtag schweißt zusammen

 

Mit mentaler Stärke und Fokus zum Erfolg

„Wenn du die richtige Position einnimmst, den Ellenbogen oben behältst, deine Atmung im richtigen Moment aussetzen lässt und die Sehne dann loslässt, dann kommt das Ergebnis ganz von alleine. Dann triffst du das Ziel.“ Dies bläute uns unser Mentalcoach Joao Heep (www.joao-heep.com) zu Beginn unseres Teamtages der Damen I in der Schwarzbachhalle ein. Denn unser erster Programmpunkt stellte sich als eine zweistündige Trainingseinheit im Bogenschießen heraus. Hierfür erklärten sich Klaus Sauerwald, Carina Sauerwald und Marvin vom Krifteler Schützenverein (www.schuetzenverein-kriftel.de) bereit, uns einen kurzen Einblick in ihre Sportart zu gewähren. Carina gab uns dank ihrer Erfahrung weiter, was es heißt, auf nationaler Ebene zu schießen und welcher Trainingsaufwand dahinter steckt. Wir lernten viel über Konzentration, Ruhe, Haltung, Spannung und – was die meisten von uns leider auch erfahren mussten – darüber, nach einem Misserfolg den Kopf nicht hängen zu lassen. Doch bekanntlich zählt dies nicht zu unseren Schwächen, weshalb niemand den Spaß verlor, auch wenn der Pfeil die Scheibe einmal knapp verfehlte. Zudem stellte sich so mancher als ein wahres Talent mit Pfeil und Bogen heraus, so dass unter einzelnen Spielerinnen kleine Wettkämpfe um gleich zwei oder drei Treffer hintereinander ausgetragen wurden.

Danach ging es in die Mittagspause. Auch wenn es um die kulinarische Verköstigung geht, sind wir in Kriftel kaum zu schlagen: Bei Salaten, Leberkäse, Rohkost, Brezeln und Fleischbällchen verfolgten wir ein spannendes Testspiel unserer Damen II gegen den Landesligisten Eddersheim. Angepeitscht durch unsere Trommeln und Gesänge, legten die Damen einen solch souveränen Auftritt an den Tag, dass Melanie zwischendurch anerkennend murmelte: „Wenn wir mal eine solche Abwehr spielen würden…“ Und da hatte sie nicht ganz Unrecht, denn gerade in der ersten Halbzeit glänzte Kriftel durch Aggressivität, Antizipation und Teamarbeit in der Defensive. Der Lohn dafür zeigte sich am Ende im Ergebnis: Kriftel gewann das Testspiel gegen den eine Liga höher spielenden Gegner mit 31:28.

Als wir nach dieser Performance schon beinahe in ein angenehmes Nickerchen verfallen wollten, scheuchte uns Joao von der Tribüne in die Kabine, um uns nun verbal auf Teil zwei unseres Teamtages vorzubereiten. Formulierungen wie „Was da draußen auf euch wartet, wird hart. Richtig hart.“ oder „Um das überhaupt zu schaffen, müsst ihr als Team agieren!“ ließen uns dann doch aufhorchen und etwas beunruhigend dreinschauen. Und wieder einmal stellten sich seine Worte als wahr heraus. Die Aufgabe: Jede Spielerin läuft zehn Mal die Halle hoch, wirft aufs Tor, und zehn Mal die Halle runter, ebenfalls mit zehn Torwürfen. Wichtig: Alle anderen Spielerinnen laufen geschlossen in einer Linie mit und feuern die Werferin an. Nachdem jeder im Kopf schnell überschlagen hatte, dass 20 (Bahnen) mal 13 (Spielerinnen) bedeutete, dass jeder von uns die Halle 130 Mal hoch und 130 Mal runter laufen musste, waren dann doch alle für einen Moment sprachlos. Aber: gesagt – getan! Wir liefen und liefen und schrien und klatschten und pushten und liefen einfach immer weiter. Zusätzliche Unterstützung gab es von Mental-Coach Markus Conrad. Und irgendwann war es geschafft. Und es fühlte sich großartig an, als Team so eine Aufgabe gemeistert zu haben. Jede Spielerin – egal ob Werferin oder Läuferin – gab 100 Prozent für das Team, selbst die Kranken und Verletzten trugen ihren Teil zu der Aufgabe bei.

Als letzter Programmpunkt an diesem Tag stand nun das Volleyballspiel der Herren der TuS Kriftel auf dem Plan, die ebenfalls in der 3. Liga agieren und uns lautstark beim wichtige Heimspiel-Sieg gegen den TSV Birkenau zur Seite standen. Einzig und allein Mayra, die aus einer Volleyball-Familie stammt, war mit den Regeln und Gebräuchen dieser uns fremden Sportart vertraut, woraufhin sie uns sowohl mit dem Regelwerk als auch mit jeglichen Gesängen und Sprechchören vertraut machte. Und wieder machte sich unsere Teamarbeit bezahlt: Als rote Wand füllten wir die Tribüne und veranstalteten einen solchen Lärm, dass so mancher Volleyballer anerkennend vom Feld aus zu uns hoch grinste. Die Volleyballer gewannen das spannende Spiel am Ende knapp durch einen Tie-Break und bedankten sich im Nachhinein für die lautstarke Unterstützung. Danach schlichen wir alle müde, heiser, aber zufrieden zu unseren Autos und freuten uns auf einen Moment Ruhe und Schlaf.

Was wir an diesem Tag gelernt haben: Der Teamgeist in einer Mannschaft wird nicht nur durch die Leistung auf dem Feld, durch Erfolg oder Misserfolg, durch einmal Abklatschen oder den Routinespruch vor jedem Spiel bestimmt. Er entsteht tatsächlich dadurch, dass – wenn ein Spieler des Teams nachlässt oder nicht mehr kann – die anderen Spieler dann zur Stelle sind, um ihn aufzufangen, zu motivieren, zu pushen und ihn wenn nötig gemeinsam über die Ziellinie zu tragen. Als Team, in dem jeder 100 Prozent gibt, kann man Ziele erreichen, die man alleine nie schaffen würde. In diesem Sinne greifen die Krifteler Berries am Samstag, den 20. Januar um 18 Uhr bei Tabellenführer HSG Gedern/Nidda in das Spielgeschehen der Rückrunde ein. Kommt und unterstützt uns als ein Team.

 

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