Damen I: Punkt im Spitzenspiel gegen TSV Böddiger

 

Gut eingestellt: Ilka Fickinger führte ihr Team in Halbzeit eins zu einer taktischen Klasseleistung.  

Foto: Lorenz

 

Damen I: Eintracht Böddiger – Kriftel 25:25 (7:16)

Neun-Tore-Führung verspielt, aber Punkt im Spitzen-Krimi geholt

Die Zahlen, die zur Pause auf der Anzeigentafel in Böddiger leuchteten, sprachen eine deutliche Sprache: Mit 16:7 führten die Damen I im Spitzenspiel bei Eintracht Böddiger. Der Tabellenzweite sah beim Spitzenreiter, der aber einen Minuspunkt mehr auf dem Konto hat, schon wie der sichere Sieger aus. Doch nur wenige Minuten nach dem Wechsel zeigte die Tafel ein anderes Bild: Binnen kurzer Zeit hatten die Gastgeberinnen zum 18:18 ausgeglichen, die Partie drohte zu kippen. Doch Hut ab vor den Krifteler Damen: Sie nahmen den Kampf vor 200 Zuschauern an und verdienten sich am Ende einen Punkt in Nordhessen. „Durch das Unentschieden haben wir die Trümpfe im Rennen um die Meisterschaft in der Hand. Zudem ist der direkte Vergleich gegen die Nordhessinnen nach dem Sieg im Hinspiel positiv, was bei einer möglichen Punktgleichheit am Saisonende noch Gold wert sein kann“, fasst Trainerin Ilka Fickinger die Situation zusammen.

Kriftel erwischte einen Traumstart, führte bereits nach sieben Minuten 4:0 und baute den Vorsprung sogar auf 9:2 aus (16.). Mareike Drucks im Tor hatte bis dahin nur einen Ball halten müssen. Kriftel hat den Gastgeber auf Grund der perfekten Abwehrarbeit zu meist technischen Fehlern gezwungen oder zu Abschlüssen vor der Abwehr, die am oder neben dem Torgebälk endeten. „In der ersten Halbzeit haben wir taktisch hervorragend gespielt und bewiesen, dass wir die beste Abwehr der Liga spielen können“, lobte die Trainerin und war stolz auf ihr Team, zumal Kapitän Din Nietzig (Bänderriss) nicht eingesetzt werden konnte und auch Tina Ruchti (Knieprobleme) nur bedingt zur Verfügung stand. Ein Sonderlob gab’s für Lisa Weißer, die extra aus Münster angereist kam, um ihr Team zu unterstützen und sich im Abwehrzentrum als emotionale Anführerin präsentierte. Ebenso ein besonderes Lob an Jackie von Moltke und Alina Volke. Aber Ilka Fickinger betont: „Die ganze Mannschaft, egal ob auf der Bank oder auf der Platte, hat sich stark präsentiert.“

Mit gemischten Gefühlen traten die Kriftelerinnen am Samstagabend dennoch die weite Heimreise im Fanbus an. Auf der einen Seite konnten die Gäste stolz auf die gezeigte Leistung sein. Beim vermeintlichen Titelfavoriten, gespickt mit zahlreichen höherklassig erfahrenen Spielerinnen, zeigte die Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit eine abgeklärte Leistung und ließ den Favoriten phasenweise verzweifeln. Auf der anderen Seite stand die schwächere zweite Halbzeit, in der Böddiger mit aller Erfahrung zurück in die Partie fand und Kriftel den sicher geglaubten Sieg zum Schluss doch noch aus den Händen riss. Denn nach dem Seitenwechsel wurde Böddiger stärker und setzte Kriftel zunehmend unter Druck. „Wir sind in eine Art Schockstarre verfallen und haben den Faden verloren“, erkannte Ilka Fickinger. Fickinger sah auch zwei Schiedsrichter, die ihre Linie verloren: Zehn von zwölf Siebenmetern bekam Böddiger nach dem Wechsel, elf Mal verwandelte Christin Schene, die ihrer Mannschaft mit 15 Treffern den Punkt rettete. Am Ende half Kriftel auch der 25:23-Vorsprung zwei Minuten vor dem Ende nichts mehr. Doch den vielleicht goldenen Punkt kann dem Team auch niemand mehr nehmen.

Es spielten: Mareike Drucks, Hannah Weißer (Tor), Jaqueline von Moltke (6/3), Janine Pfuhl, Alina Volke, Jana Lorenz (je 4), Lisa Weißer (3), Martina Ruchti, Karolin Ruppert (je 2), Isabel Göbel, Marleen Streb, Kim Koerber

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