Handball-Erlebnisse in Ferien:


Herbstferien-Handball mit besonderen Erlebnissen:
Camp mit 75 Kids, WM-Ball in Kriftel und das junge Engagement
Am Ende trennen sie sich schiedlich, friedlich, auch wenn gut 70 Kinder aus dem Handball-Camp von TuS Kriftel aus allen Kehlen mit „Mika, Mika“ anfeuern. Sein Siebenmeter-Wurf in der Handball-Arena des VfL Gummersbach in der Halbzeit des Spiels der Damen-Nationalmannschaft gegen Nordmazedonien geht aber an den Innenpfosten. So endet das Duell vom Strich 2:2. Was zur tollen Stimmung im Fieber auf die Handball-WM der Damen ab Ende November in Deutschland aber absolut beiträgt.
Die beiden Werfer, Elmar von der TuS Königsdorf und Mika Weiner von der TuS Kriftel, sind sich in noch einem Punkt einig: Sie tragen einen der WM-Bälle in einer Stafette quer durch Deutschland. Der Krifteler Ball kam von der Nordsee-Insel Norderney und hat seinen Weg über Oldenburg, Dortmund und weitere Orte dann in Gummersbach in den Bus in den MTK gefunden. Dort bleibt er kurz, die TuS hat ihn im Rahmen eines lustigen Siebenmeter-Werfens beim Camp am Tag danach an Nachbar TG Bad Soden übergeben. Dann geht es zu Bundesligist Bensheim/Auerbach, über weitere Stationen schließlich zum WM-Eröffnungsspiel der Damen in Stuttgart gegen Island.
Was für die Krifteler Camp-Kinder ein großer Spaß mit am Ende vielen Autogrammen der DHB-Damen um Star Emily Vogel ist, das hat der Jugendausschuss des Verbands akribisch geplant. Denn sie wollen das junge Engagement im Handball fördern. Eigene Broschüren werben dafür. Denn nur wer junge Menschen für ihren Sport und ehrenamtliche Aktivitäten dort begeistere, der könne die Zukunft langfristig sichern, sind sie überzeugt. Tim Rödiger betreut beim EM-Qualifikationsspiel der Damen in Gummersbach den Stand, hat Karten der Spielerinnen dabei und bricht eine Lanze für den Nachwuchs. Die WM im eigenen Land sei dafür wichtig, die Bälle würden „wie ein olympisches Feuer“ getragen, vergleicht er. Junge Helfer seien überall wichtig, „nicht nur in Handball-Deutschland“, so Rödiger.
Carina Wellmann und Mika Weiner von der TuS Kriftel haben sie längst begeistert. Wellmann ist seit Jahren hier Schiedsrichterin, hat das „Junior-Projekt“ als Pilot in Hessen für junge Schiris in der Praxis bei der E-Jugend erfolgreich initiiert und engagiert sich inzwischen unter den vier Jugendsprechern beim DHB. Von ihr kam auch die Idee für die Kampagne für das junge Engagement und die Reise der WM-Bälle. Das zweite runde Leder ist von Ost nach West in den Spielort Trier unterwegs. Die Idee ist in einem Seminar für Jugendsprecher und junge Engagiert des DHB aufgekommen. „Ziel war es, eine Bewegung zu starten, um gezielt das Ehrenamt in den Fokus zu ziehen und mehr Menschen zu motivieren, sich zu engagieren und allen bereits Engagierten Danke zu sage“, so Wellmann. Aus 68 Bewerbungen wurden 39 Vereine für zwei Routen ausgewählt. Dabei soll der Fokus auf Frauenhandball sowie durch Interviews auf das Ehrenamt gelegt werden, durch viele handballbegeisterte Hände, die Teil der Bewegung „Hands up for more – Jung. Engagiert“ sind.
Wellmann selbst mit 16 Jahren als Schiedsrichterin für Tus Kriftel angefangen, „weil ich mich zum einen selbst weiterentwickeln und mir Geld dazu verdienen wollte, aber auch um den Verein in der Erfüllung des Schiedsrichtersolls zu unterstützen“. Über ihr Freiwilliges Soziales Jahr kam sie erstmals mit dem DHB in Kontakt. „Mir hat es gefallen, mich mit anderen engagierten Menschen auszutauschen und mitreden zu können.“ So wurde sie Jugendsprecherin im HHV, konnte den Bereich Mitgliederentwicklung und Engagement-Förderung voranbringen. Sie haben sie auch junge Leute begeistern können, sich über den Verein hinaus zu engagieren und ebenfalls eigene Projekte umzusetzen. Wellmann: „Ohne Engagement funktioniert unsere tolle Sportart nicht. Je mehr Menschen es gibt, die sich engagieren, desto mehr verteilt sich die Arbeit auf alle Schultern auf, und es kommt nicht zu einer Überlastung Einzelner.“ So hat sie sich 2025 zur DHB-Jugendsprecherin wählen lassen und arbeitet mit Luis, Niklas und Irina „mit Herzblut daran, andere junge Menschen zu motivieren und in ihrer Persönlichkeit weiterzuentwickeln, um diese langfristig beim Ehrenamt halten zu können. Wir wollen, dass die Gremien in allen Bereichen verjüngt werden, bzw. durch junge Stimmen ergänzt werden“. Daher rate sie jedem, „sich in einer Form zu engagieren, sei es als Trainer, Schiedsrichter, Zeitnehmer, Wischer, Organisator, Vorstandsmitarbeiter, oder sonstiger Funktion. Gemeinschaft lebt von Ehrenamt und jeder, egal wie jung oder alt kann und sollte seinen Teil zum Erfolg beitragen. Ehrenamt formt den Charakter und ist auch im Beruflichen Umfeld gern gesehen.“ Die Initiatorin dankt allen im Verein TuS Kriftel, „die dies möglich gemacht haben und immer wieder für unvergessliche Momente sorgen“.
Mika Weiner ist seit einigen Jahren Jugendtrainer im Verein in der D-Jugend der JSG Schwarzbach mit dem TV Hofheim. Und die TuS Kriftel hat die Übernahme eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) aktiviert, diese Rolle hat der 20-Jährige übernommen. Warum er sich als junger Mann schon so engagiert? „Weil ich meinem Verein für die jahrelange Ausbildung helfen und den Jugendlichen mein Wissen aneignen möchte.“ Junge Leute könnten in ihrem Verein oder der Organisationen damit helfen und unterstützen in vielen Bereichen. „Ihr bringt die Vereine weiter“, rät er dem weiteren Nachwuchs.
Auch das Handball-Camp in Kriftel ist ein Beispiel für junges Engagement. Ehemalige Teilnehmer machen als Trainer und Betreuer mit, es gibt eine Rekordbeteiligung mit 75 Kindern und Jugendlichen in drei Hallen, die Fahrt zum EM-Qualifikationsspiel der Damen nach Gummersbach, ein Abschlussturnier mit den Eltern und eine Übernachtungsparty. Viele Trainer aus dem Verein sind dabei, dazu auch namhafte Coaches wie Ilka Fickinger (Bundesliga-Damen Bensheim/Auerbach), Ex-Nationalspieler Jan-Olaf Immel, Michael Jung (Mainz 05) oder Christian Albat (Münster, ehemals Bundesliga A-Jugend Kriftel).






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