Damen I gegen Ober-Eschbach/Vortaunus:
Kriftel – FSG Ober-Eschbach/Vortaunus 22:22 (11:11)
Spitzenteam mit überragender Leistung Punkt abgeluchst
„Mega spannend.“ „Der ist mehr als verdient.“ „Glückwunsch Mädels.“ „Yes.“ „Super.“ „Weiter so.“ Die Reaktionen kamen per Whats-App schnell und überschwänglich auf das Unentschieden der Damen I. Und sie waren absolut berechtigt: Denn der Tabellenvorletzte hatte dem Spitzenteam im Derby in der ungewohnten Kreissporthalle einen gerechten Punkt abgerungen. Damit war vorher nicht zu rechnen, auch wenn die beiden bisherigen Spiele in der ungewohnten Halle vergangene Oberliga-Saison beide gewonnen wurden. Damit hat Kriftel einen wichtigen und nicht wirklich eingeplanten Zähler im Abstiegskampf geholt, während die Gäste einen Dämpfer im Kampf um ihre Spitzenplatz-Ambitionen erhalten haben.
Es schien zunächst so, als könne sich der Favorit durchsetzen. 2:0 und später 5:2 führten die Gäste schon, hatten aber da schon Probleme mit der starken Krifteler Deckung um Torfrau Melanie Nickel. Kriftel holte auf und glich beim 7:7 Mitte der ersten Hälfte erstmals aus. Wieder konterte die FSG – diesmal mit drei Toren zum 10:7 und dann 11:8. Doch wieder schlug die TuS zurück, hatte bis zur Pause egalisiert. Dann auf einmal diktierte Kriftel das Geschehen. Jana Lorenz erzielte die erste Führung, Janine Pfuhl baute sie mit zwei Treffern gar zum 15:13 aus. Eine Viertelstunde vor Schluss stand es immer noch 18:16 – die große Überraschung schien zum Greifen nah. Spätestens nach dem 19:16 durch einen Siebenmeter der sicheren Schützin Jacqueline von Moltke. Doch binnen zwei Minuten schlug das Spitzenteam zum Ausgleich zurück. Kriftel ließ sich davon nicht runterziehen, sondern legte weiterhin stets ein Tor vor – bis zum 22:22 fünf Minuten vor Schluss. Danach gelang keinem Team mehr ein Treffer, Kriftel rettete sogar eine Unterzahl über die Zeit – und was folgte, war nur noch Jubel der überragend aufgetretenen Gastgeberinnen.
Ein wenig getrübt wurde die Freude durch die mögliche Verletzung von Außenspielerin Simona Laurito, die sich Mitte der ersten Halbzeit das Knie verdrehte. Und Cathrin Groetzki konnte wegen Kniebeschwerden erst gar nicht mitwirken. Dafür fehlte bei den Gästen mit Juliane Grauer auch eine wichtige Spielerin. Trainer Christian Albat war unter dem Strich sehr zufrieden mit seinem Team, das sich für eine vor allem kämpferisch starke Leistung endlich belohnt hatte. Und zum Glück gab es diesmal keine der ärgerlichen Schwächephasen vor der Pause. Im Gegenteil. Im zweiten Abschnitt war es dann auch eine Frage des Willens, wobei die Gastgeberinnen sogar dem Sieg zum Greifen nah waren. Doch hier stand ihnen Torfrau Sophie Löbig im Weg – während auf der Gegenseite Melanie Nickel ihren Kasten fast vernagelte. So war Albat vor allem auch mit der Deckung sehr zufrieden, sein Team habe hier gut „Körperkontakt herstellen können“. Und zum Schluss kam auch das Lob von Gästetrainer Holger Hölzinger: „Sie haben sich den Punkt heute redlich verdient, und ich denke, dass sie die Klasse halten werden. Für den Handball in der Region gibt es nichts Schöneres als dieses Derby.“
Es spielten: Melanie Nickel, Hannah Weißer (Tor), Jacqueline von Moltke (8/5), Jana Lorenz, Janine Pfuhl (je 4), Helena Nitzke (2), Mayra Janssen, Berit Thun, Isabel Göbel, Simona Laurito (je 1), Cathrin Groetzki, Kristina Weber, Leah Rosenbaum, Kim Koerber
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