Jahreshauptversammlung: Wechsel an Abteilungsspitze

Jahreshauptversammlung der Handball-Abteilung

Matthias Brand löst Oliver Kriz nach zwölf Jahren als Chef ab

Oliver Kriz legte den Ball auf den Tisch und sagte: „Es liegt uns immer daran, dass es weitergeht. Jedes Ende ist eine Chance für einen guten Neuanfang. Am Ende geht es um das Gleiche: Wir spielen zusammen Handball und Hauptsache, wie haben Spaß miteinander.“ Das waren die Abschiedsworte des Abteilungsleiters der Handballer von TuS Kriftel nach zwölf Jahren an der Spitze. Nur wenig später wurde der bisherige Beisitzer Matthias Brand, langjähriger Handballer und aktuell aktiver Trainer, bei der mit fast 50 Mitgliedern sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung zum neuen Chef gewählt. Er nahm sowohl das Sportgerät als auch die Worte seines Vorgängers auf: „Ich habe den Ball gefangen. Lasst uns gemeinsam spielen. Das ist hier einmalig, eine ganze Handball-Familie. Macht bitte alle mit. Nur so funktioniert es.“ Es gebe „ein festes Fundament“, auf das der neue Vorstand aufbauen könne.

In der Tat ist personell einiges neu im Team bei den Handballern und ihren rund 500 Mitgliedern. Nach mehr als zehn Jahren hat auch Clemens Weißenberger als Stellvertretender Abteilungsleiter und Schiedsrichterwart aufgehört, ebenso Kassenwartin Yvonne Kähler nach fünf Jahren. Neuer Finanzchef ist nun Dominik Fries. Als Jugendwart wurde Frank Weiner bestätigt, der nun auch Stellvertretender Leiter ist. Wieder belebt wurde der Posten des Mädelwartes, den nun Jens Racky übernimmt. Caroline Wittek ist zudem als neue Beisitzerin für den Damenbereich zuständig, Marius Krüger ihr Pendant für die Männer. Petra Lehmann bleibt weiterhin für die Hallenkoordination und Verbandsangelegenheiten zuständig, Thomas Huhmann ist Aktivenwart. Der Schiedsrichterwart wird künftig außerhalb des Vorstands angesiedelt. Hier wird Weißenberger von Carina Wellmann unterstützt. Sie stellte ein Pilotprojekt im Hessischen Handball-Verband vor, das in Kriftel umgesetzt werden soll – bei der TuS (Damen- und Mädchenhandball) sowie bei der JSG und MSG Schwarzbach im männlichen Bereich: Jugendliche sollen langsam durch Schulungen an den Schiedsrichter-Posten herangeführt werden und dann zunächst interne Spiele im Verein leiten. So möchte der Verband dem Nachwuchsmangel begegnen.

Sportlich sieht es bei den jungen Handballern vom Schwarzbach aber recht gut aus. Die weibliche A1-Jugend wurde Hessenmeister und deutscher Vizemeister im Beach-Handball und verpasste in der Halle nur knapp den Sprung unter die besten vier Vereine in Hessen. Nun geht es in die Bundesliga-Qualifikation. Die weibliche A2-Jugend und die männliche D1-Jugend wurden souverän Meister in der Bezirks-Oberliga. Insgesamt tummeln sich bei den Handballern rund 250 Kinder und Jugendliche in 20 Teams. Im Juli ist die Teilnahme fast aller Jung-Handballer an einem Turnier im Odenwald geplant. Bei zwei Handball-Camps im Jahr sind fast 100 Kinder und Jugendliche aktiv.

Bei den Aktiven ging es um andere Themen: Die Damen I steigen nach einer schweren Saison mit Trainerwechsel aus der Oberliga ab, hier geht eine Ära zu Ende – aber ein motiviertes Team mit neuem Trainer Florian Heinzer und dem Gros der formstarken Damen II steht schon in den Startlöchern. Bei der MSG Schwarzbach I läuft es unter dem seit einem Jahr aktiven Coach Daniel Rossmeier ebenfalls gut, der Klassenerhalt in der Bezirks-Oberliga ist als wichtiges Ziel im Blick, die Zweite Mannschaft hat ihn als Aufsteiger in der B-Klasse bereits geschafft.

Weißenberger zog ein sehr positives Resümee der Aktivitäten zur 100-Jahr-Feier 2023 mit Festkommers im Showspielhaus, großem Pfingstturnier, dem aktivierten Frühlingsfest, Festschrift, Jubiläums-Kollektion und -Gin, Teilnahmen an Fastnachts- und Kerbeumzug, der großen Eintracht-Frankfurt-Veranstaltung „Adlerträger“ im Herbst und dem Foto fast aller Handballer im Winter. Das alles hat mit dazu geführt, dass die finanzielle Lage sehr zufriedenstellend sei, so Kassenwartin Kähler. Sie und ihre Kollegen freuten sich hier über die Unterstützung des Krifteler Handball-Fördervereins sowie vieler weiterer Spender und Helfer. Doch Weißenberger appellierte auch daran, das Ehrenamt hoch zu halten, sich weiter oder verstärkt einzubringen.

Da rannte er bei Kriz und Brand offene Türen ein. Es gebe aus zwölf Jahren viel zu berichten. Als er begann, gab es zum Beispiel noch keine MSG Schwarzbach, sagte der Ex-Chef. Vieles sei gut geplant und dann auch umgesetzt worden. Der Handball am Schwarzbach stehe sehr gut da. „Wir sind eine super Truppe, können stolz darauf sein.“ Dinge müssten auch einfach mal probiert werden. „Wenn sich Türen schließen, öffnen sich neue“, ergänzte Nachfolger Brand. Wichtig seien ihm noch engere Kommunikationsebenen. Das Thema Kindeswohl und polizeiliches Führungszeugnis wird kommen. Ein einheitliches Erscheinungsbild sei wichtig. Der Gemeinschaftssinn werde noch eine größere Rolle spielen. Er wolle „500 Menschen bewegen und zum Mitmachen animieren, nicht nur auf dem Platz, sondern auch drumherum.“

Das freute auch Bürgermeister Christian Seitz. Die 100-Jahr-Feier im Showspielhaus sei ein „Highlight“ in Kriftel gewesen, lobte er. Der Slogan der Ehrenamtlichen im Ort, „Ohne dich geht Kriftel nicht“, passe hier bei den Handballern sehr gut. Er wünsche sich, dass viele Menschen weiterhin zum Mitmachen motiviert werden können. Ein solcher Wechsel an der Spitze gelinge nicht allen Vereinen sofort, ergänzte TuS-Vorsitzender Franz Jirasek. Kriz habe eine wichtige Rolle auch im Hauptvorstand gehabt, sich mit seiner geraden Haltung eingebracht, Entscheidungen mit vorbereitet. Der TuS-Vorstand „ist froh, die Handballer zu haben“.

Als Erster Beigeordneter der Gemeinde berichtete Jirasek noch über den Stand des Umbaus der Schwarzbachhalle (Restaurant, Dach, Notausgänge, Photovoltaikanlage). Das Projekt werde wesentlich teurer, komme nun auf rund 3,2 Millionen Euro. Während der Arbeiten solle der Spielbetrieb gewährleistet bleiben, vielleicht bis auf kleine Ausnahmen, die Halle nicht gesperrt werden. Vorverträge gibt es mit Pächter (Pfungstädter Brauerei) und Unterpächter für das Restaurant. In dem Papier ist auch festgehalten, dass Verkauf und Selbstbewirtschaftung der Vereine weiterhin möglich sind. Der Bauzeitenplan sieht eine Bauzeit von knapp einem Jahr vor, Beginn könnte im Oktober sein.

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