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Festmatinee 100 Jahre Handball

 

100 Jahre TuS Kriftel Handball: Festmatinee im Showspielhaus

Erinnerungen und Erwartungen, Ehrungen und Erlebnisse, Essen und Entertainment

100 Jahre Handball in Kriftel sind schon ein besonderes Jubiläum. Und so sollte das auch in einem ganz besonderen Rahmen offiziell gefeiert werden. Der Festausschuss hatte dafür das Showspielhaus und ein etwas anderes Format auserkoren: Nicht Festrede an Festrede sollte es geben, nicht Ehrung an Ehrung – sondern eine Mischung aus den offiziellen Grußworten, Auszeichnungen, Rückblick, Ausblick, Unterhaltung und einem mehrfachen Gang zum Frühstücksbüfett zwischendurch. So vergingen die drei Stunden bei der Matinee am Samstag wie im Fluge – und die Rückmeldungen zeigen dem Team, dass der Rahmen offenbar sehr gefallen und gepasst hat.

Doch der Reihe nach: Die Showspielhaus-Chefs und Comedians Bernhard Westenberger und Hans-Jürgen Mock begrüßten die Gäste. Westenberger outete sich als ehemaliger Handballer, hinter den damaligen Assen Volker Seeharsch und Michael Lessig habe er aber im Tor nur die dritte Geige gespielt – und deshalb früh wieder aufgehört. Später, im Unterhaltungsteil von Westenberger, erfuhren die Gäste nicht nur Interessantes aus dem Leben eines Vaters, dessen Kinder aus dem Haus sind. Sondern auch, dass Westenberger einmal ins TuS-Volleyball-Training gegangen sei – passenderweise am Tag, als das Mannschaftsfoto gemacht wurde. Das Team wurde später Meister – und die „Eintagsfliege“ war dabei immer im Bilde.

Hohen Unterhaltungswert hatte auch die Moderation des Stellvertretenden Leiters der TuS-Handball-Abteilung, Clemens Weißenberger, der für den verhinderten Chef Oliver Kriz durchs Programm führte. Schaffte er es doch unter anderem, alle mehr als 100 Gäste namentlich und meist in Funktion aufzuzählen und dabei seine anvisierten 90 Sekunden kaum zu überziehen. Und er bat alle Anwesenden um ein kurzes Gedenken für all die verstorbenen Mitglieder. Insgesamt mehr als 500 Handballer gehören der Abteilung an – das jüngste Mitglied ist am 21. Oktober 2018 geboren, das älteste am 24. März 1929, so Weißenberger. Leiter Kriz wurde dann per Video-Botschaft eingeblendet. Er lobte die TuS als „tollen Verein, tolle Abteilung und tolle Geschichte“ und betonte mit Blick auf die Rolle in der Gemeinde und der Region: „Wir hinterlassen positive Spuren.“

Diesen Ball nahm auch Weißenberger in seiner Festrede aus Sicht der Abteilung auf. Er ging auf die Rolle der Vereine als Förderer und Unterstützer der Demokratie ein. Zudem auf das Ehrenamt und betonte: „Es ist für uns eine Ehre, dass sich so viele Menschen engagieren. Hierfür ist nicht genug Danke zu sagen.“ Über ein organisatorisches und soziales Engagement werden Kompetenzen abgefragt. Die Abteilung sehe ihre Rolle mit „Stolz und Verpflichtung“, sich letztlich dem „demokratischen Erbe verpflichtet“, so Weißenberger in einer kurzen und markanten Festansprache. Der anerkennende Applaus zeigte, dass die Mitglieder auch in diese Richtungen denken.

Nach der Frühstückspause folgten die ersten Ehrengäste. Sie durften zunächst auf der eigens organisierten Ersatzbank Platz nehmen, um auf ihren Einsatz im „Spielfeld“ zu warten. Jeweils unter den strengen Augen von Petra Lehmann, die am Zeitnehmertisch saß und über die erlaubten zwei Minuten Redezeit wachte. Landrat Michael Cyriax kündigte eine großzügige finanzielle Unterstützung an und hob die Bedeutung der Vereine für die Gesellschaft hervor. Kriftels Bürgermeister Christian Seitz füllte das mit Leben, in dem er die Beteiligung der Handballer an wichtigen Veranstaltungen im Ort aufzählte: Allen voran das Pfingstturnier, das Lindenblütenfest mit dem Eisgrub-Bier, den Weihnachtsmarkt, bei dem er immer versuche, eine Gans zu bekommen. Und übergab einen neuen TuS-Handball sowie den Geldgeschenk-Umschlag der Gemeinde. TuS-Vorsitzender Franz Jirasek freute sich, dass in Kriftel das Motto „Sechs Abteilungen – ein Verein“ gelebt werde. Die Zusammenarbeit unter den Sportgruppen funktioniere. Und er war froh, dass einige Abteilungen mit ihrer Leitung oder einer Vertretung beim Handball-Fest präsent waren. Die dann zusammen ein schönes Geschenk in leckerer Form übergaben.

Einen Rückblick auf 100 Jahre gab Vorstandsmitglied Frank Weiner, der zusammen mit Caro Wittek und Michelle Huber die passend fast genau 100-seitige Festschrift erstellt hat. Die Reise ging von der Geburtsstunde der TuS und des Handballs über den Bau des Sportplatzes, der kleinen Halle, großen Meisterschafen, dem Aufstieg der Damen I in die 3. Liga bis hin zu Kuriositäten und Corona. Nachzulesen alles im Festheft, das es bei den Heimspielen in den Hallen gibt, aber auch öffentlich zum Beispiel im Rathaus und bei Anzeigenpartnern ausgelegt werden soll. Landrat Cyriax zeichnete Weiner anschließend für fast 30 Jahre Vorstandsarbeit noch mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen aus.

Auch im dritten Teil gab es Auszeichnungen – nun stand der Handball endgültig im Mittelpunkt: Gunter Eckart, Präsident des Hessischen Handball-Verbandes (HHV), war persönlich nach Kriftel gekommen. Denn die TuS Kriftel sei „in Hessen bekannt und gut aufgestellt“, lobte er, habe „einen guten Namen“. Und so überreichte er Weißenberger stellvertretend für gut 500 kleine und große Sportler die Ehrenplakette des Deutschen Handball-Bundes, die es für 100 Jahre Bestehen gibt. Zudem gab es ein besonders praktisches Geschenk: Einen Gutschein für die Ausbildung eines Schiedsrichters, denn diese Aufgabe sei beim Handball nicht weniger wichtig, so Eckart, der selbst Erfahrungen an der Pfeife hat. Für den Bezirk Wiesbaden-Frankfurt hob Jugendleiter Achim Kähler das Engagement der Abteilung und ihrer Mitglieder hervor. „Ihr könnt euch glücklich schätzen, helfende Hände zu haben“, so Kähler, der passend dazu Gutscheine für die Kinderhandballtrainer-Ausbildung überreichte.

Hochkarätig hatte dieser Teil begonnen: Denn auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser, zuständig für den Sport, hatte ein Grußvideo geschickt. Sie zählte dort bestens informiert die Aktivitäten der TuS-Handballer auf und lobte ein „herausragendes Engagement“. Ihr Kollege für Hessen, Innenminister Peter Beudt, hatte für seine Videorede sogar einen Handball in den Griff genommen. Das Jubiläum sei „ein Zeichen für ein intaktes Vereinsleben“, betonte er. „Bei Ihnen wird jeder Sportinteressent fündig.“ Gabriele Scholze-Kurz wiederum wünschte für den Sportkreis Main-Taunus „immer faire und erfolgreiche Spiele“. Bodo Knopf, Vorsitzender des Krifteler Vereinsrings, war früher immer gut informiert über den Verein, weil in seinem Kleingarten der langjährige TuS-Vorsitzende Herbert Müller und der aktive und engagierte Handballer Burghardt Kühn seine Nachbarn waren. Und so überreichte er zufrieden eine Spende für die Jugendarbeit.

Dass diese beim TuS-Handball hochgehalten wird, zeigte sich bei den finalen Ehrungen: Denn die Ausgezeichneten haben fast alle schon einmal Mannschaften trainiert, die meisten tun es noch. Vom HHV geehrt wurden: Petra Lehmann, Ulrike und Steffen Wipfler, Jens Koepcke, Thomas Huhmann, Kristin Nietzig, Clemens Weißenberger, Katja und Frank Weiner. Nachgeholt werden die Ehrungen für Oliver Kriz, Uwe und Volker Seeharsch. Mit Gastgeber und Comedian Bernhard Westenberger endete nach den drei Frühstückrunden der Vormittag in einem mit alten Trikots und Fahnen geschmückten Saal. Weißenberger entließ vor allem die Ehrengäste aber nicht, ohne zum Geburtstag noch drei Wünsche äußern zu dürfen: Da Handballer immer Platz brauchen, wären eine weitere Halle und etwas Lagerraum in der Schwarzbachhalle nicht schlecht. Und auch ein Trainer für die Erste Herrenmannschaft der MSG Schwarzbach werde noch gesucht.

Drumherum gab es ebenso Abwechslung. Denn die Handballer haben zusammen mit der Brennerei Henrich einen eigenen Gin produzieren lassen, der unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! für 39 Euro in der 0,5-Liter-Flasche bestellt werden kann. Und dann gibt es eine eigene Jubiläumskollektion mit Shirt, Hoodie, Zipper, Tasche, Badeschuhen, die über Anbieter Jörg Allendorf und seine Marke „Kipe Kee“ läuft. Beides wurde ebenso wie die Festschrift bei der Matinee präsentiert. Und alles wird auch im Laufe des Jubiläumsjahr immer wieder zu sehen und erwerben sein.

 

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