Damen I: Saisonvorschau 2022/23

 

Das offizielle Teamfoto der Damen I.    Foto: privat

Damen I:

Eine Reise ins Ungewisse nach dem Umbruch

Wenn alles optimal gelaufen wäre, dann hätten die Damen I in der vergangenen Saison ein noch deutlicheres Wörtchen um den Aufstieg in die 3. Liga mitreden können. Am Ende wurde es Rang drei für die Kriftelerinnen – knapp hinter Leihgestern, das im abschließenden Spiel mit einem Tor zu Hause als schöner Abschluss bezwungen wurde. Aber auch fünf Punkte hinter Meister und Aufsteiger Bensheim/Auerbach II. Gegen dieses Team war Kriftel in der Vorrunden-Gruppe Süd einmal chancenlos, holte in der ersten Partie aber die Punkte am grünen Tisch. In der Aufstiegsrunde gegen die Nord-Teams gab es die unnötige Niederlage zu Hause gegen Hoof, zu Hause gegen Kirchhof II wurden dem Team dann die Punkte wegen einer nicht spielberechtigen Akteurin aberkennt – dem Einspruch wegen eines Formfehlers nicht stattgegeben. Es hätte also letztlich enger in Richtung Bensheim werden können.

Doch unter dem Strich wird sich die Mannschaft nicht grämen, denn nun steht ein Umbruch an. Und der ist in der bekannten Oberliga deutlich besser zu meistern. Neun Spielerinnen sind nicht mehr dabei, darunter so treue Seelen wie die Schwestern Lisa und Hannah Weißer, zudem Kim Koerber und Melanie Nickel. So waren über viele Jahre die Leistungsträger. Nun wollen und werden andere Damen diese Rollen ausfüllen. Einen Kader von elf Spielerinnen hat Trainerin Yvonne Thon mit ihrem Assistenten Florian Schäfer beisammen. Das ist nicht üppig, zumal mit Nele Krohn für die Erste nur eine Torfrau fest zur Verfügung steht. Doch Thon lobt die enge Verzahnung mit der ambitionierten weiblichen B1-Jugend, die ebenfalls in der Oberliga spielt und zahlreiche Talente in ihren Reihen hat. Hier könnten aus einem Pool von sechs bis acht Jugendlichen junge Kräfte nach oben geholt werden, wenn der Bedarf da ist. Aber das ist auch gut für die langsame Integration, finden Thon und B-Jugend-Coach Christian Albat. Sie seien gut ausgebildet und bereit für einen Einsatz bei den Damen, erklärt Thon.

Neu dabei sind Sophie Hugger (Sportfreunde Budenheim), Paulina Kemmer (TV Idstein), Michelle Huber (2. Damen) sowie dann vor allem Meta Kilp (Zweitspielrecht aus eigener B-Jugend) und Yasmin Koczy (Zweitspielrecht aus eigener B-Jugend ab November) vom besagten Nachwuchsbereich. Allerdings ist Kemmer in den nächsten fünf Monaten in Kanada, zudem fällt Torjägerin Jana Lorenz bis November wegen des Examens aus, die Schwestern Julika und Marie-Lena Leichthammer sind verletzt.

Deshalb blickt Trainerin Thon in eine Saison mit Fragezeichen. Doch mit ihrer Erfahrung aus nun bereits 30 Jahren als Verantwortliche hat sie schon so manche Antwort gefunden. Es wird ihr auch in der kommenden Saison sicher gelingen. Denn Druck gibt es keinen, genaue Zielsetzungen wie Aufstieg oder Klassenverbleib nennt Thon ohnehin ungern. „Wir wollen das Bestmögliche herausholen. Was das in unserer Situation ist, werden wir herausfinden“, formuliert sie die Lage und sagt ganz grundsätzlich zu ihrer Einstellung: „Ich will jedes Spiel gewinnen.“ Die Vorbereitung auf die Saison sei insgesamt kurz, aber in Ordnung gewesen. Unter anderem gab es ein Trainingslager mit der Bundesliga-A-Jugend vom Bergischen HC, deren Trainerin sie kennt. Das sei sehr gut gewesen, endete mit einem Testspiel-Sieg für Kriftel, während die Bergischen dann gegen die TuS-B1-Jugend knapp gewannen. Doch letztlich seien alle Tests mit dem ersten Anpfiff Nebensache: „Es zählt, wenn es um Punkte geht“, macht Thon immer wieder deutlich.

So arbeitet die Trainerin nun nach den Grundlagen daran, ihre neue, stark verjüngte Truppe als Team zusammenzuschweißen. „Es ist schwierig: Wo stehe ich ohne Bestbesetzung?“, fragt sie. Zudem sei das Auftaktprogramm „anspruchsvoll und spannend“: Erst kommt Drittliga-Absteiger Lumdatal in die Schwarzbachhalle, dann geht es zu Aufsteiger Großenlüder/Hainzell, danach wird Wettenberg empfangen. 13 Teams sind es in der nun wieder eingleisigen Oberliga Hessen – mit den Derbys gegen Oberursel und gegen Aufsteiger Eddersheim II. Als Favoriten nennt Thon die Drittliga-Absteiger Lumdatal und Kleenheim/Langgöns sowie das stets ambitionierte Team aus Leihgestern.

Der Kader: Ida Pokoyski, Jana Lorenz, Cara Ljubic, Hanna Leidner, Meta Kilp, Sophie Hugger, Johanna Körner, Finja Seeharsch, Michelle Huber, Julika Leichthammer, Paulina Kemmer, Nele Krohn, Marilena Leichthammer, Helena Nitzke, Clara Frühauf, Mayra Rinschen, Yasmin Koczy

 

Die Damen im Trainingslager mit der A-Jugend des Bergischen HC.    Foto: privat

 

Damen I Abschiede zum Saisonabschluss:

 

 

Damen I: Kriftel – TSG Leihgestern 24:23 (14:11)

Schöner Sieg und emotionale Abschiede zum Saisonfinale

Ein sehr emotionaler Abend hat den Damen I ein besonderes Saisonfinale beschert. Dabei wurde der Sport fast zur Nebensache. Denn die Damen haben nach dem Spiel gleich neun Spielerinnen verabschiedet – darunter fünf treue „Berrys“, die das rote Trikot zum Teil mehr als zehn Jahre trugen. Einige standen noch einmal zum Schluss auf dem Feld, später bescherte ihnen das Team in gewohnter Weise mit Geschenken und passenden Worten sicher auch die eine oder andere Träne. Eine gut gefüllte Halle mit Trommlern auf beiden Seiten sorgte wiederum für den passenden Rahmen.

„Das war ein schöner Sieg. Der größere Wille meiner Mannschaft hat den Ausschlag gegeben“, freute sich Trainerin Yvonne Thon. Hannah Weißer, die ebenfalls verabschiedet wurde, hielt überragend und war Rückhalt ihres Teams. Die Kriftelerinnen starteten mit einer 7:3-Führung und hielten diesen Vorsprung bis zur Pause. Ab der 37. Minute blieben sie nach dem 19:15 aber zwölf Minuten ohne Torerfolg. In der 53. Minute lagen die Kriftelerinnen mit 22:23 zurück, drehten aber in den letzten Minuten noch die Partie und kamen so zu einem versöhnlichen Erfolgserlebnis, das ihnen in der Oberliga-Aufstiegsrunde Platz drei bescherte. Da noch ein Einspruch läuft, könnten sie einen Rang nach oben rutschen. Aufsteiger in die 3. Liga ist Bensheim/Auerbach II.

Der Jubel war nach dem Abpfiff zunächst groß über den schönen und erfolgreichen Abschluss. Dann aber wurde es „emotional“, wie Din Nietzig berichtet. Die ehemalige Spielerin war zuletzt noch in der Organisation dabei, hat hier aber nun ebenso aufgehört. Mit einem Quintett hat sie viele besondere Stunden in Kriftel erlebt. Das ist zunächst Torfrau Hannah Weißer, die 2011 von Oberursel kam und gleich den Aufstieg von der Landesliga in die Oberliga miterlebte. Aufgrund ihres beruflichen Engagements mit der Doktorarbeit hört sie nun auf. Sie war auch bei Aktivitäten wie den Diensten beim Pfingstturnier immer dabei, sehr trainingsfleißig und ein sehr guter Rückhalt über all die Jahre. Zudem führte sie auch die jungen Spielerinnen. Das trifft ebenso auf ihre Schwester Lisa Weißer zu, die ein Jahr später aus Neu-Anspach als Kreisläuferin in die Krifteler Halle kam. Nach einigen Verletzungen ist für sie nun Schluss. Dem Team wird etwas fehlen: eine Führungsspielerin, Abwehrchefin und Stimme im Mannschaftsrat. Auch auf das Wort von Isabel Göbel wurde stets gezählt. Sie war für die Motivationsansprachen vor Spielen oft zuständig, aber auch für die Stimmung danach. Ihre Karriere begann in Kriftel 2012 auf Rechtsaußen. Aber auch am Kreis – wo sie später hin wechselte – machte sie eine sehr gute Figur. Ein Glücksfall war 2013 der Umzug von Kim Koerber ins Rhein-Main-Gebiet. Sie schloss sich der TuS an und wurde eine Führungsspielerin – auf der Position Rückraum rechts tankte sie sich entweder selbst gerne durch oder setzte zu besonderen Kreis-Anspielen an, zudem war sie in der Abwehr eine Bank. Und nun engagiert sie sich im Trainerteam der weiblichen B-Jugend. Direkt hinter ihr hielt Melanie Nickel ebenfalls seit 2013 mit Hannah zwischen den Pfosten das Tor sauber. Sie kam aus Südhessen und blieb gerne, machte sich mit lustigen Sprüchen und als „Geschenke-Fee“ einen Namen.

Doch die Damen I haben weitere Abgänge zu verzeichnen, weshalb es für die kommende Saison in der Oberliga schon einen Umbruch geben wird. Ezgi Yoslun und Lara Schultheiß gehen zurück zu ihrem Heimatverein TG Kastel. Lena Giebe und Charlotte Frölich hören auf.

Es spielten: Hannah Weißer, Nele Krohn (Tor), Jana Lorenz (5), Ida Pokoyski (5/3), Helena Nitzke, Mayra Janssen (je 3), Kim Koerber, Finja Seeharsch, Ezgi Yoslun (je 2), Michelle Huber, Cara Ljubic (je 1), Isabel Göbel.

 

Damen I in Hoof:

Damen I: HSG Hoof/Sand/Wolfhagen – Kriftel 1:4 (Spielabbruch)

Regen durchs Hallendach stoppt letztes Auswärtsspiel

Im abschließenden Aufwärtsspiel der Saison in der Oberliga-Aufstiegsrunde erlebten die Krifteler Damen ein Kuriosum. In den ersten Minuten lief es gut für die Mannschaft von Trainerin Yvonne Thon, die mit 4:1 führte, drauf und dran war, sich für die ärgerliche Niederlage im Hin spiel zu revanchieren. Doch dann wurde es plötzlich feucht in der Halle, es regnete über das Dach herein. Nach einer Zwangspause war der Boden zu feucht, die Sicherheit der Spielerinnen nicht zu gewährleisten. Und so wurde die Partei abgebrochen. Beide Teams feierten in lustiger Runde noch gemeinsam einen kleinen Saisonabschluss. Und auch die Heimfahrt im Bus, der vom Förderverein TuS Kriftel, Handball, gesponsert wurde, wurde fröhlich. Zunächst sah es so aus, als würde die Partie für Kriftel gewertet. Doch das Votum der Klassenleitung stand bei Redaktionsschluss noch aus.

Damen I: Spiel gegen Kirchhof II

 

Damen I: Kriftel – SG Kirchhof II 33:23 (16:13)

Klarer Heimsieg lässt weiterhin alle Chancen

Die Damen der TuS Kriftel kommen in der Aufstiegsrunde der Oberliga zur 3. Liga immer besser zurecht. Nach zu Beginn einem Unentschieden in Kirchhof und einer ärgerlichen Heimniederlage gegen Hoof/Sand/Wolfhagen stehen jetzt zwei beeindruckende Siege in Folge zu Buche. Erst beim Aufstiegsaspiranten Leihgestern, nun mit dem klaren Heimerfolg im Rückspiel gegen Kirchhof. Damit bleiben die Damen weiter im Aufstiegsrennen als Tabellenzweiter. Allerdings hat Tabellenführer Bensheim/Auerbach II seine Spitzenpartie gegen Leihgestern knapp gewonnen und liegt weiter einen Punkt vor Kriftel. Zwei Spiele sind es noch für die Mannschaft von Trainerin Yvonne Thon und ihrem Co-Trainer Florian Schäfer – in Hoof/Sand/Wolfhagen und gegen Leihgestern. Nun können die Damen zwischendurch aber ihre Abschlussfahrt genießen.

Das Spiel gegen Kirchhof indes begann durchwachsen. Bis zum 6:5 (11.) lagen die Gäste aus Nordhessen stets vorne. Schon das Hinspiel war eine enge Sache, als Kriftel ein Unentschieden rettete. So etwas deutete sich hier wieder an. Doch die Gastgeberinnen steigerten sich, standen besser in der Deckung, hatten im Tor Rückhalt und zogen erstmals auf 11:8 (20.) weg. Zur Pause standen ebenfalls drei Tore Differenz zu Buche. Das wurde nach dem Wechsel schnell auf 20:14 in der 38. Minute ausgebaut, der Sieg geriet dann nicht mehr in Gefahr. Die Gastgeberinnen spielten die Partie sicher zu Ende schafften über die Stationen 26:18, 28:22 einen Sieg mit zehn Toren Differenz.

Es spielten: Nele Krohn, Hannah Weißer (Tor), Kim Koerber, Jana Lorenz (7), Marilena Leichthammer, Julika Leichthammer (3), Cara Ljubic (5), Ezgi Yoslun (3), Helena Nitzke (5/2), Mayra Janssen, Lena Giebe (2), Ida Pokoyski (5/1), Hanna Leidner (3)

 

Damen I in Leihgestern:

Damen I: TSG Leihgestern – Kriftel 23:29 (13:15)

Hochverdienter Coup beim Aufstiegsaspiranten

Nach der ärgerlichen Heimniederlage mit vielen vergebenen Torchancen im Heimspiel gegen Hoof/Sand/Wolfhagen haben die Damen I aus Kriftel mal wieder ihr schönes Gesicht gezeigt. Denn in die Partie beim Tabellenzweiten Leihgestern gingen sie eigentlich als Außenseiter. Die Gastgeberinnen wollen in die 3. Liga aufsteigen und hatten bereits das Spitzenteam Bensheim/Auerbach II geschlagen, dann aber auch in Weiterstadt verloren. Für das Team von Trainerin Yvonne Thon war klar: mit einer konzentrierten Mannschaftsleistung wäre auch in Leihgestern etwas drin. Und das gelang auf eindrucksvolle Weise: Für die Kriftelerinnen hatte sich die Fahrt nach Mittelhessen absolut gelohnt, die Damen fuhren mit einem hochverdienten Sieg heim und schoben sich vor die Gastgeberinnen auf Platz zwei. Da Leihgestern noch gegen Tabellenführer Bensheim spielt, ist für Kriftel durchaus sogar Rang eins drin. Doch das Team muss selbst noch einmal gegen die drei Teams aus dem Norden ran.

Diese Reise nach Leihgestern war eine solche allemal wert. Denn die Gäste bestimmten die Partie über weite Strecken und verdienten sich so den Erfolg. Nach dem schnellen 3:1 für die TuS konterte der Favorit zunächst noch zum 5:4 (10.). Doch schnell drehte das Team von Yvonne Thon und ihrem Co-Trainer Florian Schäfer den Spieß wieder rum und lang zehn Minuten später mit 10:7 vorn. In der Folge lagen die Gäste nicht mehr in Rückstand. Kurz kritisch wurde es nach dem 13:9, als Leihgestern mit vier Treffen in Folge ausgleichen konnte. Allerdings konterte die TuS das bis zur Pause wieder. Nach dem Wechsel bestimmte der Dritte beim Zweiten weiter das Spiel, zog über 18:15 (39.) auf 23:18 (48.) schon vorentscheidend davon. Spätestens fünf Minuten vor Schluss war die Sache beim 27:20 erledigt. Der Rest war Jubel mit verschiedenen Fotos in der Halle über einen Erfolg, mit dem vor der Partie nicht unbedingt zu rechnen war.

Es spielten: Nele Krohn, Hannah Weißer (Tor), Jana Lorenz (2), Finja Seeharsch, Isabel Göbel, Julika Leichthammer (1), Cara Ljubic (3), Ezgi Yoslun (2), Helena Nitzke (13/6), Mayra Janssen, Lena Giebe, Ida Pokoyski (6/2), Hanna Leidner (2)

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